RC WILLISAU LIONS  

     SCHWEIZER MANNSCHAFTSMEISTER 2022

 

 

    

Mit zwei starken Finalkämpfen siegte der RC Willisau Lions über die Ringerstaffel Kriessern mit  24:11 und 22.14. 

 

 

   

 

Der Schweizer Mannschaftsmeister 2022

 

Nachdem bereits im Hinkampf weit über 1000 Zuschauer in der Sportarena in Widnau (nahe von Kriessern) den Hinkampf verfolgten, kamen 1800 Fans in die BBZ-Halle in Willisau. 

 

 

Der Punkteabstand ist beim Modus „Best of three“ eigentlich uninteressant; allerdings gewinnt er an Bedeutung zur Ermittlung des Ausrichters eines möglichen dritten Kampfes. Es kam zu deutlichen Umstellungen bei beiden Mannschaften am zweiten Kampftag in der großen Sporthalle. Beide Lager waren hochmotiviert, nicht eingesetzte Ringer an diesem Abend unterstützten ihre Kameraden unmittelbar an den Ecken. Das Kampfgericht arbeitete kaum mit der Challenge.

An beiden Veranstaltungen nutzte die Führung der Swiss Wrestling Federation (SWFE), Gäste zu begrüßen, Auszeichnungen vorzunehmen und neue Trainer vorzustellen.

 

 

 Gäste vom Deutschen Ringer-Bund:

v.l. Günter Maienschein /Vizepräsident) / Werner Bossert (Präs. SWFE) und Karl-Martin Dittmann (Generalsekretär)

 Neue Trainer in der SWFE v.l. Oliver Hassler, Bozo Starcevic und Volker Hirt - alle Griechisch-römisch

 

 

Beide Teams erreichten nach Erfolgen in den Semifinals die Endkämpfe. Die Halbfinals bestreiten in der Swiss Wrestling Premium League jeweils die vier Erstplatzierten von den sechs Clubs dieser Kampfklasse. Dabei trafen der Erstplatzierte RC Willisau Lions (LU) auf den Vierten,  die Ringerriege Einsiedeln (SZ), und der Zweitplatzierte, Ringerstaffel Kriessern (SG) auf den Dritten, Ringerstaffel Freiamt (AG). Die Mannschaft des Ringerclubs aus dem Luzerner Hinterland präsentierte sich überlegen gegenüber den Männern aus dem Schwyzer Klosterdorf (26:12/24:11). Das Team aus dem Rheintal zitterte sich gegen die Aargauer aus dem Freiamt mit einem 17:14 Auswärtssieg und einer 15:16 Heimniederlage zum Höhepunkt.

 

 

 

Der Hinkampf

 

Der Gastgeber überraschte mit seiner Aufstellung. Der Gast deutete mit dessen Gewichtsklassenbesetzung an, dass er kein Risiko einging.

57 kg LL           Hungerbühler, Sandro – Zeder, Timon 0:9/0:3

Der junge Rheintaler hatte gegen Zeder keine Chance. Allerdings ging er taktisch nicht gut in diese Aufgabe. Seine direkten sehr langen Beinangriff konterte der Willisauer mit seiner Routine aus.

130 kg GR       Betschart, Ramon – Alishahi, Elian 7:5/2:1

Betschart erzwang die Bodenlage und brachte sich trotz des enormen Gewichtsunterschiedes mit einer Kopfschleuder in Führung. Eine angeordnete Bodenlage nutzte Alishahi nur mit einem Durchdreher. Das reichte am Ende nicht.

61 kg GR         Sandov, Dimitar – Martinetti, Mathias 16:0/4:0

Martinetti ist der Nachfolger von Sandov bei den Lions (beide kommen aus Martigny), besaß aber keine Mittel den routinierten Sandov zu bedrängen.

 

 

 

97 kg LL           Hutter, Philipp – Reichmuth, Stefan 0:16/0:4

Reichmuth, momentan noch nicht gut in Form, rang risikolos und errang Punkt für Punkt. Hutter wartete auf eine Kontersituation, die ihm der Olympiateilnehmer von Tokio nicht gab.

65 kg LL           Hutter, Dorien – Bissig, Florian 0:10/0:3

Warum der Greco-Nachwuchsmann Dorien Hutter ausgerechnet im Freistil antreten musste, entzieht sich jeglicher Kenntnis. Bissig rang konsequent in seiner Stilart und gab sich keine Blöße im Kampfverlauf.

  

 

 

86 kg GR         Dietsche, Damian – Israpilov, Rasul 8:0/3:0

Altmeister Dietsche überzeugte mit seiner Routine. Israpilov zeigte einen ungenügenden Trainingszustand. Somit konnte er keine Akzente setzen.

70 kg GR         Reber, Fritz – Portmann, Michael 1:8/1:3

Beide Athleten zählen zu den Hoffnungsträgern im Griechisch-römischen Stils des Verbandes. Reber fehlen in dieser Kategorie die physischen Voraussetzungen, um den sehr agil kämpfenden Portman zu gefährden.

 

 

70 kg - Greco                                                                                75 kg - Freistil

 

80 kg LL           Dietsche, Marc – Mavlaev, Mansur Aufgabe/0:4

Ein Schreck durchfuhr die Mannschaftsleistung des Gastgebers, die Fans hielten den Atem an. Dietsche verletzte sich am rechten Ellenbogen und gab den Kampf auf. Er wird im Rückkampf und darüber hinaus einige Zeit fehlen.

75 kg LL           Laritz, Dominik – Portmann, Tobias 0:6/0:3

Portmann rang sehr sicher und spielte seine internationale Erfahrung aus. Ein souveräner Sieg.

75 GR              Loher, David – Bossert, Jonas 1:6/1:3

Aufregung im letzten Kampf des Abends. Loher fand sich schnell auf den Schultern wieder. Das Kampfgericht bestätigte den Schultersieg. Doch die Coaches der Ringerstaffel forderten die Challenge. Lange wurden von dem 4er-Gremium(!) die Videosequenzen begutachtet und ein Urteil gefunden. Der Kampf ging weiter. Doch Bossert setzte mit hoher Physis, viel Erfahrung und einer immer noch vorbildlichen Willensleistung nach und beendete den Kampf für sich.

 

 

Endergebnis: 11:24

 

Der Rückkampf

 

57 kg GR         Koch, Timo – Hungerbühler, Sandro  0:15/04

Ein starker Auftritt des ehrgeizigen Hungerbühler. Mit zahlreichen Durchdrehern holte er sich eine ungefährdete Technische Überlegenheit. Der Willisauer Koch setzte keine Akzente .

 

 

130 kg LL        Scherrer – Dietsche 16:0/4:0

Scherrer begann sehr verhalten in der ersten Runde (was er auch international praktiziert) und drehte in der zweiten Runde gegen Dietsche auf. Der konnte die Überlegenheit nicht verhindern, aber auch keinen Punkt erzielen.

61kg LL            Zeder, Timon – Wittenwiler, Christoph  5:1/2:1

Ein blasser Kampf von beiden.

97 kg GR         Häfliger, Daniel – Betschart, Ramon 0:12/Schultersieg

Das Willisauer „Bauernopfer“. Wenn man keinen geeigneten Athleten besitzt, um Ergebnisse zu erzielen, lässt man die Gewichtsklasse leerlaufen. So geschehen.

65 kg GR         Martinetti, Mathias – Sandov, Dimitar 0:6/0:3

Sandov im Hinkampf noch mit Technischer Überlegenheit kämpfte gegen das Gewicht: Es gelangen ihm keine Ausheber. Sein Widerpart verteidigte nur, versuchte keinen Punktgewinn. Das sind Punktkampfeinstellungen, die legitim sind, aber sich gegen eine internationale Entwicklung für aufstrebende Athleten stellen.

86 kg LL           Reichmuth, Stefan – Hutter, Philipp 18:0 /4:0

Reichmuth wieder total überlegen.

70 kg LL           Portmann, Tobias – Laritz, Dominik 4:0/2:0

 

 

Ein weiterer spannender Kampf zweier Ringer, die diesjährig bei den Weltmeisterschaften U2 die Viertelfinals erreichten. Eine offene und begeisternde Auseinandersetzung.

80 kg GR         Bossert, Jonas – Dietsche, Fabio 6:5/2:1

Bossert rettete sich über die Zeit, weil Dietsche in der Endphase mächtig aufkam.

75 kg GR         Portmann, Michael – Loher, David  17:1/4:1

Michael Portmann zauberte auf der Matte. Seine Überwürfe spektakulär und mit hohen Wertungen. Ein Athlet der Zukunft.

75 kg LL           Mavlaev, Mansur – Betschart, Tobias 18:0/4:0

Mavlaev bewegte Betschart wie er wollte. Betschart´s Versuche von Freistilangriffen zum Schleuderabbrecher in aufrechter Position verpufften. Bei Abpfiff begruben ihn seine Mannschaftskameraden im Jubel.

Endergebnis: 22:14

 

Der Vizemeister: Ringerstaffel Kriessern

 

 

 

Die Bronzemedaille geht an die Ringerstaffel Freiamt. Die Aargauer besiegten die Ringerriege Einsiedeln mit 11:28 und 20:16.

Geklärt ist auch der Auf- und Abstieg: Der RC Oberriet-Grabs bleibt mit zwei Siegen über Challenge-Meister Ringerriege Brunnen (30:8/30:11) im Oberhaus. In die Challenge Leaugue rückte die Wrestling Academy Bern auf.