Schweizer und deutsches Team am Start

 

 

 

Unter Führung von Bundestrainer Jürgen Scheibe begaben sich Teile des Bundeskaders gemeinsam mit Vertreter einiger Landesorganisationen zum traditionelle Turnier nach Nizza. Ein gutes Beispiel für Reserven in den Reihen der deutschen Ringer stellte der Berliner Daniel Sartakov SV Luftfahrt Ringen Berlin dar. Unter der Betreuung von Heimtrainer Swen Lieberamm rang er sich in der Königsklasse bis 74 kg auf den Bronzeplatz vor. Neben ihm auf dem Podest gleichen Levels stand Altmeister Martin Obst. Interessant im deutschen Team der Comeback-Auftritt von Saba Bolaghi, den Coach Scheibe für diese Turnier aufstellte. Eine Wertung dessen Mattenauftritts gehört in die Analyse des Trainerstabes.

Die Delegationen der Swiss Wrestling Federation in beiden Stilarten startete ebenfalls mit fast vollständigem Kader. Nur der Dritte der EM 2018 Randy Vock (LL) und Fabio Dietsche (GR) fehlten wegen wichtiger Reha-Maßnahmen. Bemerkenswert waren die Einsätze von „Neulingen“ durch die Nationaltrainer Nicolae Ghita (Freistil) und Alfred Ter-Mkrtchyan (Greco). Die Schweizer Delegation führte das Mitglied des Zentralvorstandes des Verbandes Rudolf Wieland an.

In beiden Stilarten stellten sich viele international erfolgreiche Athleten. Im Griechisch-römischen Stil  reisten die A-Nationalteams von ARM, AZE, GEO und BLR an. Herausragender Athlet am Start: Olympiasieger und mehrfacher Weltmeister Artur Aleksanyan (97 kg).

 

Artur Aleksanyan (97 kg)

 

 

Zweimal gab es unschöne Szenen auf der Matte: Offene Prügeleien zweier Athleten aus Azerbaidjan, sowie Azerbaidjan und Georgien. Solche unschönen Szenen gehören zu keinem Wettkampf!

Die Ergebnisse des deutschen Teams

 

FREISTIL

57 kg 10 Teilnehmer

Horst  LEHR  1.Platz

 

Ein Talent für höhere Ziel - Horst Lehr?

61 kg 10 Teilnehmer

Nico ZARCONE  7.Platz

65 kg  21 Teilnehmer

Saba BOLAGHI. 7. Platz

 

 

Kommt ein erfolgreiches come back auf die Ringermatte? Konnte nicht überzeugen: Johann Steinforth

 

Ramzan AWTAEV 17. Platz
Florian POHL 17.Platz

70 kg 8 Teilnehmer

Kevin HENKEL  3.Platz
Tim STADELMANN 5.Platz
Justin MÜLLER  5.Platz

74 kg 15 Teilnehmer

Daniel SARTAKOV  3.Platz

 

Der Berliner Sartakov rang sich auf das Podest.


Martin OBST  3.Platz

Johann STEINFORTH  7.Platz
Brian BLIEFNER  9.Platz
Ergün AYDIN  9.Platz

Lennard WICKEL  9.Platz

79 kg  6 Teilnehmer

Andreas WALTER  5.Platz
Kevin LUCHT  5.Platz

92 kg 2 Teilnehmer

Ilja MATUCHIN  1.Platz


Zwei weitere deutsche Akteure überzeugten zusätzlich Uwe Manz als der oberste Kampfrichter des Grand Prix de France und Referee Bernd Vollmer.

 

Das gesamte deutsche Aufgebot

 

 

 


Das Schweizer Team in Nizza

 

Zuerst gingen die Freistiler auf die Wettkampfmatten. Sie reisten direkt von einem harten Trainingslehrgang in Moldawien nach Nizza und blieben nach dem Grand Prix in Frankreich, um dort ihre intensiven Trainingsmassnahmen fortzusetzen.
Tolle Leistungen zeigte bis 70 kg Tobias Portmann, der offen, aggressive und technisch-taktisch gereifter auftrat. In dem 8er-Feld besiegte der zuerst Williams (CAN) 11 zu 7. In diesem spannenden Kampf behielt er den Überblick. Es folgte der Sieg gegen den starken Briten Cojocaru (4 zu 0). Das Finale zeichnete sich durch harte und bewegungsreiche Aktionen aus Hier verlor Portmann noch knapp mit 5 zu 6 Punkten gegen den Belorussen Viktar Serada. Olympiastarter Reichmuth besetzte den Bronzeplatz am Ende der Auseinandersetzungen bis 86 kg. Er selbst schätzte ein, optimal im Fahrplan der Olympiavorbereitung zu liegen. Die Leutert – Brüder und der Brunner Abd Al Sada, erstmals an einem Eliteturnier, sammelten viel Erfahrung mit noch zu starken Gegnern. Mit sich sehr unzufrieden haderte Marc Dietsche (70 kg): Er verlor unverständlich mit 1 zu 2 gegen den Deutschen Tim Stadelmann und gegen den zweiten Deutschen Kevin Henkel in letzter Sekunde mit 3 zu 3. Völlig von der Rolle war bis 92 kg Sämi Scherrer, der total gehemmt gegen Ilja Matuchin (GER) mit 2 zu 4 verlor. Ohne Hemmung ging bis 79 kg Tanguy Darbellay vor. Er überraschte den Deutschen Kevin Lucht mit Technischer Überlegenheit und deklassierte den Esten Reinbock mit 7 zu 2. Die Vertreter aus Belgien und Frankreich traten nicht an. Im Finale verlor er knapp mit 2 zu 4 gegen den Rumänen Nazhmudinov. Nominiert für die Europameisterschaften 2020 in Rom/Ostia sind durch den Verband: 61 kg Randy Vock, 70 kg Marc Dietsche, Stefan Reichmuth 86 kg und Sämi Scherrer 92 kg.

 

 

Der Überblick CH – Freistil

 

57 kg 10 Teilnehmer
Nils LEUTERT  7.Platz
61 kg 10 Teilnehmer
Nino LEUTERT 7.Platz
65 kg 21 Teilnehmer
Morteda ABD AL SADA 13.Platz

 

 

N. Läutert                                                                 Abd al Sada Morteda


70 kg 8 Teilnehmer
Marc DIETSCHE  5.Platz
Tobias PORTMANN 2.Platz

 

 

Marc Dietsche                                                                            Tobias Portmann

 

79 kg  6 Teilnehme

Tanguy DARBELLAY  2.Platz
86 kg  11 Teilnehmer

 

Tanguy Darbellay

 

Stefan REICHMUTH. 3.Platz
92 kg 2 Teilnehmer
Sämi SCHERRER. 2. Platz

 

Swiss Team Freestyle

 
 

Nicht ganz so an die Leistungen der Freistiler reichten die Griechischen -römischen aus der Schweiz heran. Jedoch lässt sich ein Aufwärtstrend insgesamt im Team nicht negieren. Bis 60 kg ging wieder einmal Dimitar Sandov auf die Matte. Er verlor gegen den Franzosen Madi, der zu besiegen war, mit 1 zu 2. In der Hoffnungsrunde die zweite Niederlage. Der Ägypter Mostafa stellte sich als zu stark heraus. Mit 7 zu 0 gewann dieser über den Athleten aus Martigny.
Andreas Vetsch (67 kg) will sich nach dem knappen Verfehlen bei der WM das Ticket für Tokio holen. Er bringt sich langsam wieder in Form. In Nizza sah man das bereits. Im 1/8- Finale verlor er knapp mit 2 zu 4 gegen den Georgier Shotadze. Es folgte der Rumäne Potoschi. Hier fiel die Entscheidung erst nach Kampfende. Die geforderte Challenge brachte dem Rheintaler die siegentscheidenden zwei Punkte wegen Beinarbeit des Gegners. Weiter in der Hoffnungsrunde rang er gegen den Kasachen Kalenov. Wieder eine knappe Niederlage mit 1 zu 4.  Diesmal wieder in der 77 kg-Klasse fiel das Los für Nico Christen auf den Weltklasseringer Hassan Alyev. Er hatte das Nachsehen mit 0 zu 4. Alle vier Wertungen gab er durch den Schritt nach ausserhalb ab. Warum? Im zweiten Kampf sah es besser aus. Er führte 3 zu 0  gegen den Georgier Mamukashvili, allerdings wiesen die Kampfrichter im zweiten Durchgang die Bodenlage an. Den Durchdreher verhinderte er nicht und verlor 3 zu 3. Er war lange verletzt und kämpft um den Leistungsanschluss.

Nach guten Eindrücken im Trainingsprozess und in der Mannschaftsserie etabliert sich Marc Weber nun mehr im Nationalteam bis 82 kg. Kämpferisch voll überzeugend, fehlt ihm noch das notwendige technisch-taktische Vermögen. Vor allem fehlende internationale Erfahrung liess ihn gegen den Armenier Ruben Gharibyan mit 2 zu 7 verlieren. In seinem zweiten Kampf verlor er nur 2 zu 3 gegen den Rumänen Poppa. In der dritten Auseinandersetzung gegen Edsberg (SWE) gab es eine 0 zu 4 Niederlage. Alles knappe Entscheidungen, die für die Zukunft hoffen lassen. Was mit dem Vizeweltmeister der Junioren Ramon Betschart los ist, muss in eine strenge Analyse. Seine Stärke von damals – Rolle/Rollenabwehr sind verschwunden. Falsches Verhalten in der Unterlage führte wieder zu einer Technischen Niederlage ohne eigenen Punkt gegen den Weissrussen Kuliev. Der starke Georgier Guram Khetsurian, der in Nizza nicht seinen besten Tag hatte, brachte Betschart nichts zustande. Der Osteuropäer schaukelte sich zu einem 6 zu 0 Sieg.
Im Halbschwergewicht sucht Damian von Euw seine Form, die offensichtlich im Anstieg ist, aber durch eine zu hohe persönliche Fehlerquote noch ausgebremst wird. So im ersten Kampf gegen den Kasachen Alimkhan Syzdykov: Erst 0 zu 6 zurückliegend, dann mit Bravour auf eine 9 zu 7 Führung gelangt, gab er diesen Kampf noch mit 11 zu 7 ab. Er wollte in der Schlussphase zu viel, der Kasache konterte mit einer 4-Wertung. In seiner zweiten Begegnung sicherte Von Euw den Siege über den Franzosen Loic Samen mit 5 zu 2. Eine weitere Schwäche derzeit noch ist, dass er die Kampfgerichte nicht überzeugen kann, der aktivere Athlet auf der Matte zu sein. So nutzte im folgenden Kampf der Armenier Artur Shahinyan die angeordnete Bodenlage mit seiner Physis und Erfahrung zu einer klaren Technischen Überlegenheit.

Das Schwergewicht belegte für die Schweiz Delian Alishahi. Er war in allen Belangen überfordert. Seine Gegner überzeugten auch nicht. Zur EM stellte die Swiss Wrestling Federation im Greco 67 kg Vetsch, 77 kg Christen, 87 kg Betschart und 97 kg Von Euw auf.

 

Der Überblick CH – Greco

60 kg 18 Teilnehmer

Dimitar SANDOV  17.Platz
67 kg 16 Teilnehmer
Andreas VETSCH  9. Platz
77 kg  17 Teilnehmer
Nicolay CHRISTEN  17.Platz

 

 

Andreas Vetsch                                                   Nicolai Christen82 kg 8 Teilnehmer

 

82 kg 8 Teilnehmer
Marc WEBER  7.Platz

 

Marc Weber

 

87 kg. 14 Teilnehmer
Ramon BETSCHART  9.Platz
97 kg  14 Teilnehmer
Damian VON EUW   7.Platz
130 kg 7 Teilnehmer
Delian ALISHAHI. 4.Platz

 Swiss Team Greco